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Nach einem harten Monat haben viele der Beckumer Geschäfte am Montag ihre Türen wieder geöffnet. Auch wenn natürlich nur eine schrittweise Lockerung der Maßnahmen möglich ist und die Öffnung der Ladenlokale unter den erforderlichen Hygienemaßnahmen erfolgt, ist die Erleichterung beim Beckumer Einzelhandel groß.
Mit Angelika Grüttner-Lüttke und Karin Burtzlaff von den Beckumer Grünen habe ich heute einige unserer Einzelhändler*innen besucht, um über die vergangenen 4 Wochen, die aktuelle Situation und über Perspektiven zu sprechen. Immer nur zu zweit und mit Abstand war dabei Pflicht. Als kleines Dankeschön fürs Durchhalten hatten wir ordentlich Fairtrade-Schokolade im Gepäck.
Die letzten 4 Wochen seien extrem schwer gewesen, berichteten alle Einzelhändler*innen unisono. Ein längerer Shutdown hätte in einigen Fällen vielleicht sogar die dauerhafte Schließung bedeutet. Gott sei Dank ist es anders gekommen und so zeigten sich alle sichtlich erleichtert, sämtliche Mitarbeiter*innen auch weiter beschäftigen zu können.
Dieser (unter Berücksichtigung der außergewöhnlichen Umstände) verhältnismäßig glimpfliche Verlauf hat mehrere Gründe. In den letzten Wochen gab es eine wirklich tolle Solidarität der Beckumer*innen mit unserem Einzelhandel. Außerdem hat der Einzelhandel aus der Not eine Tugend gemacht. Lieferservice, Gutschein- und Onlineverkäufe haben zumindest für etwas Umsatz gesorgt. Einige Einzelhändler*innen können sich durchaus vorstellen, diese Konzepte dauerhaft zu verfolgen.
Trotz der Öffnung wissen aber auch alle, dass Normalität so schnell nicht wieder einkehren wird. Abstand, Hygieneregeln und eine Beschränkung der Anzahl von Kunden werden auf lange Sicht Standard bleiben. Dessen waren sich auch alle Einzelhändler*innen bewusst und begrüßten diese Maßnahmen durchweg. Gesundheit gehe nun einmal vor, waren sich alle einig. Und lieber öffne man unter Auflagen und mit weniger Publikumsverkehr, als dass man einen neuen, deutlichen Anstieg der Infizierten-Zahlen und damit einen weiteren Shutdown riskiere. In einem weiteren Punkt herrschte bei vielen Einzelhändler*innen ebenfalls Einigkeit. Wenn doch über den Sommer alle Veranstaltungen und wahrscheinlich sogar die Pütt-Tage ausfielen, dann könne man den Umbau des Marktplatzes doch auch in einem Schritt vornehmen.
Lange Schlangen oder Staus vor den Ladenlokalen erwarte niemand. Montag sei zwar ein guter Tag gewesen, sogar viel besser als erwartet. Dennoch sei es deutlich zu merken, dass es in den Innenstädten insgesamt ruhiger zugehe. Außerdem seien alle Kunden sehr diszipliniert und geduldig gewesen.
Bei der Frage nach Hygieneregeln und Schutzmaßnahmen sagten einige Einzelhändler, dass sie sich durchaus mehr Unterstützung erwünscht hätten. Wie viele Leute darf ich in den Laden lassen? Was ist mit der Ausstellung von Waren vor dem Ladenlokal? Wie sieht es mit Desinfektionsmitteln, Spuckschutz und Mundschutz aus? Bei diesen Fragen herrschte zum Teil Unsicherheit und ein großes Informationsbedürfnis.
Auf der anderen Seite gab es aber auch Verständnis. Die Lage sei nun einmal außergewöhnlich und dynamisch. Vorgaben vom Gesetzgeber kämen kurzfristig und seien erst noch zu konkretisieren. Da sei es doch klar, dass sich alle erst einmal auf die Situation einstellen müssten.
Ich finde, das zeichnet ein gutes Bild der aktuellen Lage. Die Situation ist für uns alle neu und niemand konnte sich darauf optimal vorbereiten. Trotz der allgegenwärtigen Verunsicherung habe ich das Gefühl, dass wir im Großen und Ganzen alle sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgehen und täglich dazulernen.
Es war ein Nachmittag mit vielen guten und interessanten Gesprächen. Ich bin sehr froh, dass es für unseren Einzelhandel bergauf geht und wünsche mir, dass wir auch weiterhin so diszipliniert sind, damit die Eindämmung der Pandemie auch unter schrittweiser und vernünftiger Lockerung von Maßnahmen erfolgen kann.
In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!
Ihr Michael Gerdhenrich